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04.09.2017

WACHSTUM ROLLT MIT E-BIKES

Damit das Unternehmen Velo de Ville auf der derzeit stattfindenden Messe „Eurobike“ in Friedrichshafen seine Fahrräder vorstellen kann, entwickelte Messebauer Schendel & Pawlaczyk aus Münster für die Firma einen neuen Stand.

Händler aus Münster besuchen die weltweit größte Fahrradmesse, die „Eurobike“ in Friedrichshafen. Rund 1400 Aussteller zeigen viele Neuheiten. Ein großer Hype, sagen die Experten aus Münster, sind die E-Bikes, die längst ihr hausbackenes Image abgelegt haben. Die E-Mobilität ist in Münster längst ein großes Thema, bestätigt Georg Weigang, Obermeister der Zweirad-Mechaniker-Innung Münster. Der 49-Jährige nutzt die internationale Fahrradmesse „Eurobike“, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Messe findet von Mittwoch (30. August) bis Samstag (2. September) mit rund 1400 Ausstellern in Friedrichshafen statt. Auch Karsten Hürter, Lehrlingswart der Innung in Münster, stellt einen Hype bei den E-Bikes fest. Hürter besucht wie Weigang die weltweit größte Fahrradmesse. Auch der 49-jährige Fachmann von der Hammer Straße verzeichnet neben dem stark wachsenden Mountainbikehandel eine zunehmende Nachfrage nach E-Bikes. „Das Image des Alte-Leute-Rades haben die E-Bikes abgelegt“, sagt Hürter. „Rund 50 Prozent der verkauften Räder bei uns sind E-Bikes“, bilanziert Georg Weigang. Er sei aber vom extremen Interesse gerade jüngerer Radfahrer sehr überrascht worden, betont der Obermeister: „Das habe ich in diesem Ausmaß nicht erwartet. Die Nutzer der Elektromobilität werden rapide jünger.“ Er verspricht sich von der Leitmesse viele Neuheiten. Die Integration von Akkus beispielsweise in den Rahmen wird gezeigt. E-Bikes sind darum nach Meinung von Weigang bald nicht mehr vom normalen Fahrrad zu unterscheiden. Der Obermeister setzt auf noch mehr Technik: das Öffnen von Rädern mit dem Smartphone und das Auffinden des Rades per App sowie eingebaute Displays.

Georg Weigang verspricht sich in einer Fahrradstadt wie Münster mehr vom Thema Dienstradleasing. Er geht davon aus, dass mittelfristig rund 30 Prozent aller hochwertigen Fahrräder über diesen Weg angeschafft werden. Durch die steuerliche Anerkennung wird das Dienstfahrrad dem Dienstwagen gleichgesetzt. Hier wird anstelle des Pkw ein Fahrrad oder E-Bike über den Arbeitgeber geleast und dem Arbeitnehmer zur Verfügung gestellt. Ein bestimmter Prozentsatz des Brutto-Listenpreises wird versteuert. Weigang kritisiert aber die Steuergesetzgebung, die seiner Meinung nach den Trend mit ihrer Haltung blockiere. Bisher sei von einem zehnprozentigen Restwert nach drei Jahren ausgegangen worden, so Weigang, jetzt spreche die Behörde von 40 Prozent. „Hier ist die Politik gefragt“, fordert der Obermeister.
Aber nicht nur die Fachhändler setzen auf die „Eurobike“, auch der Messebauer „Schendel & Pawlaczyk hat mit der mehrtägigen Veranstaltung, die ganz im Zeichen des 200. Geburtstages des Fahrrades steht, zu tun.
Das Unternehmen kommt aus der Fahrradstadt in Deutschland, darum auch die hohe Affinität zum Thema, heißt es in einer Pressemitteilung. Geschäftsführer Ralf Meyer betont: „Fahrräder prägen nicht nur das Stadtbild, auch viele Unternehmen der Zweiradbranche haben im Münsterland ihren Sitz.“
Die Messebauer sind seit 1999 auf der „Eurobike“ vertreten. Mit Trelock begann die Messezeit. Inzwischen baut Schendel & Pawlaczyk nach eigenen Angaben Stände unter anderem für Derby Cycle, Cycle Union und Velo de Ville. Ein Montageteam des Messebauers mit rund 40 Mitarbeiter war allein in diesem Jahr auf der Eurobike, um Stände aufzubauen.

zum Artikel von Gabriele Hillmoth