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08.05.2020

Schendel & Pawlaczyk trotzt der Krise

Bis zum 31. August 2020 sind alle Großveranstaltungen, zu denen die Bundesregierung auch Messen zählt, verboten worden. Nun hat aktuell die Landesregierung NRW mit der eingeschränkten Zulassung von Fachmessen ab Ende Mai erste positive Signale gesetzt. Das macht neben Gastronomen, Hoteliers und anderen Zulieferern für Messen insbesondere den Messebauunternehmen vorsichtige Hoffnung. Münsteraner Messebauer Schendel & Pawlaczyk hat für sich einen Weg gefunden, diese schwere Zeit so gut wie möglich zu überstehen und rüstet sich für die Zeit „nach Corona“.

Verlässlicher Partner in guten wie in schlechten Zeiten

Ralf Meyer, Geschäftsführer Schendel & Pawlaczyk: „Die Corona-Pandemie und die damit verbunden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung haben uns vor eine noch nie gekannte Situation gestellt. Von einem auf den anderen Tag wurde unser Kerngeschäft auf null gestellt. Unser vorrangiges Ziel in der Krise ist es, jeden unserer Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und unseren Kunden und Lieferanten in dieser schweren Zeit ein verlässlicher Partner zu sein.“

Unterstützung bei vielen neuen Fragen

War der Beginn der Krise stark von rechtlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen und Überlegungen geprägt, treten nun jedoch die aktuellen Entwicklungen und die Vorbereitungen auf die „Zeit danach“ in den Vordergrund. Meyer: „Zunächst beschäftigten uns vorwiegend rechtliche Fragestellungen, wie zum Beispiel wer muss was bezahlen wenn ganze Messen storniert wurden, so etwas gab es zuvor in der Branche nicht. Natürlich haben wir Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) in denen viel geregelt ist, aber mussten  auch die individuelle Situation unserer Kunden und Geschäftspartner berücksichtigen. Was zurechtkommen und wir auch nach der Krise noch Kunden und Lieferanten haben? Besonders hervorzuheben sind in dieser Krise die IHK Nordwestfalen und unser Branchenverband FAMAB, die sich sehr stark für unsere Interessen engagieren.“ Wie viele andere Unternehmen kam auch Schendel & Pawlaczyk nicht umhin, staatliche KfW-Mittel zu beantragen und auf Kurzarbeit zu gehen. „In einer Zeit, in der wir nahezu keinen Umsatz verbuchen können sind wir auf diese Mittel angewiesen, um das dauerhafte Fortbestehen des Unternehmens zu sichern. Wir verfügen zwar über finanzielle Reserven, aber zurzeit kann niemand absehen, wie lange diese Situation andauert und wie sie sich entwickelt“, sagt Meyer.

Plan B mit virtuellen Alternativen 

Schendel & Pawlaczyk findet sich mit der aktuellen Situation nicht einfach ab, sondern entwickelt für seine Kunden Lösungen, die auch abseits der klassischen Messepräsenz funktionieren. Diese Lösungen nennt das Unternehmen „Plan B“. Hierzu gehören unter anderem virtuelle Messen, eine „Life Box“, Roadshows und anderes. Meyer: „Zu Anfang wurden diese Angebote noch recht zögerlich angenommen, doch je länger die aktuelle Situation dauert und das Ende noch nicht absehbar ist, desto mehr Kunden setzen auf unseren Plan B.“ Ein besonderes Projekt hat Schendel & Pawlaczyk auch kurzfristig für die Volksbank in Münster umgesetzt. Die Volksbank hatte angefragt, ob Schendel & Pawlaczyk ein Konzept für ein temporäres Beratungszentrum erstellen und umsetzen könnte, das die 
Hygienestandards für eine persönliche Beratung während der Corona-Pandemie ermöglichen sollte. „Das Beratungszentrum wurde innerhalb kürzester Zeit auf einer freistehenden Fläche direkt in Münster erstellt und hat bereits wenige Tage nach dem Auftrag seinen Betrieb aufgenommen“, sagt Meyer.

Unklare Zukunft

Wie lange die aktuelle Situation anhalten wird kann zurzeit noch niemand voraussehen, die ersten vom Land NRW beschlossenen und ab Ende Mai wirksamen Lockerungen bewirken eine vorsichtig positive Stimmung.  Erste Vorgaben, wie Messen in diesen Zeiten sicher durchgeführt werden können gibt die Studie des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.) zu dem Thema Veranstaltungssicherheit im Kontext von Covid-19, in dem die notwendigen Auflagen bzw. Schutzmaßnahmen exakt beschrieben werden, mit denen ein eingeschränkter Messebetrieb weiterhin möglich und auch sicher wäre. Meyer: „Messen sind ein enormer Wirtschaftsfaktor und nicht mit Volksfesten gleichzusetzen. Gerade in dieser außerordentlichen Situation können die Messen mit ihren Innovationen und Produktneuvorstellungen einen wichtigen Beitrag zum „Wiederanschieben der Wirtschaft“ leisten.“ Bezugnehmend auf die aktuellen Entwicklungen ergänzt Meyer: „Der Entschluss der Landesregierung NRW Fachmessen wieder frei zu geben ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein gutes  Signal an die deutsche Wirtschaft. Nun gilt es schnellstmöglich die Rahmenbedingungen hierfür zu klären und eine bundesweite Regelung zu erzielen. Allerdings muss auch berücksichtigt werden, dass neben der Erlaubnis die Messen durchzuführen auch die Akzeptanz bei den Besuchern wieder hergestellt werden. Dabei spielen Reise- und Kontaktbeschränkungen der Firmen ebenfalls eine große Rolle.“  Wann ein geregelter Messebetrieb wieder startet, kann zurzeit  noch niemand voraussagen. So gehen die Experten von Schendel & Pawlaczyk davon aus, dass diese unklare Zustand noch für den Rest des Jahres anhalten könnte und auch im nächsten Jahr noch mit gewissen Einschränkungen zu rechnen ist. Meyer schaut dennoch optimistisch in die Zukunft: „Wir hoffen auf eine Stabilisierung der Lage und einen vorsichtigen Neustart des Messegeschäftes. Bis dahin setzen wir auf unseren Plan B, um unseren Kunden auch in dieser Zeit ein Mindestmaß an Live-Kommunikation zu bieten.“